Private Bar
Als Entree zum Blauen Salon, der perfekte Ort, um die Gäste in gemütlicher Bar-Atmosphäre zu empfangen oder eine Veranstaltung gemütlich ausklingen zu lassen.
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Eduard von Todescos Billardzimmer, das auch als Durchgang zum Arbeitszimmer diente, wurde von Theophil Hansen mit einer passenden Holzdecke, Holzvertäfelungen, roten Wänden und grün gepolsterten Bänken gestaltet.
Ein Billardtisch stand zentral im Raum, mit Sitzgelegenheiten vor den Fenstern. Obwohl keine originalen Möblierungspläne erhalten sind, vermittelt ein Foto von etwa 1870 einen guten Eindruck des Interieurs.
Das Deckenmuster des Arbeitszimmers, ein großer Stern mit vier kleinen Sternen in den Ecken, wurde im Billardzimmer in kleinerem Maßstab wiederholt.
Eduard Todesco (1814-1887), der aus einer ungarisch-jüdischen Familie stammte, war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Unternehmer und Privatbankiers der Habsburgermonarchie. Nach der Revolution von 1848 erlangte er durch seine großzügigen Staatsanleihen und wohltätigen Stiftungen hohe Anerkennung. Dadurch wurde er 1861 in den Ritterstand erhoben und 1869 zum Freiherrn ernannt.
Todesco war Teil der sogenannten „zweiten Gesellschaft“, dem Finanzadel, der im 18. und besonders im 19. Jahrhundert zur Elite des liberalen und kaisertreuen Bürgertums zählte. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Moritz (1816-1873) übernahm er nach dem Tod seines Vaters Hermann das Familienunternehmen „Hermann Todesco’s Söhne“. Eduard und seine Frau Sophie hatten drei Töchter, Franziska (Fanny), Anna (Netti) und Gabriele (Yella), sowie einen Sohn, Hermann, der tragischerweise im Alter von 27 Jahren an den Folgen eines Kutschenunfalls verstarb.
Theophil Hansen (1813-1891) war einer der wichtigsten Architekten in Österreich im 19. Jahrhundert. Geboren am 13. Juli 1813 in Kopenhagen, studierte er an der Kunstakademie seiner Heimatstadt. Dort lernte er den dänischen Klassizismus kennen, unter anderem durch seinen Bruder und Lehrer Hans Christian Hansen.
1838 folgte Theophil seinem Bruder nach Griechenland. Auf dem Weg dorthin besuchte er Berlin, wo die Werke von Karl Friedrich Schinkel großen Eindruck auf ihn machten. In Oberitalien, besonders in Venedig, studierte er die Bauten von Andrea Palladio. In Griechenland beschäftigte er sich intensiv mit der antiken Architektur, aber auch die byzantinische Baukunst beeinflusste ihn stark und prägte seinen frühen Wiener Stil.
1846 wurde Hansen von Christian Ludwig Förster nach Wien geholt. Ihre Zusammenarbeit wurde durch Hansens Heirat mit Försters Tochter verstärkt, endete aber nach ihrem Tod. Hansen war einer der Hauptgestalter der Wiener Ringstraße. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Evangelische Schule am Karlsplatz, das Gebäude des Wiener Musikvereins und das Palais Erzherzog Wilhelm am Parkring (heute OPEC-Gebäude). Hansen bezeichnete seinen Stil als „griechische Renaissance“ und legte großen Wert auf die Innenausstattung seiner Bauten.